Auf ein Wort

Benjamin Bögel

Der Sommer ist die schönste Zeit des Jahres! Nach diesem Motto erlebe ich in den meisten Jahren den Sommer. Ich bin viel draußen, die Tage sind hell, es ist meist schön warm und das Leben wird aktiver. Zeitgleich habe ich im Sommer mit Ferien und Urlaub auch viel Zeit für Entspannung und Freizeit.

So habe ich auch diesen Sommer mit meiner Frau und meiner einjährigen Tochter erlebt. Gemeinsam gestalteten wir ein 10-tägiges Kinderzeltlager. Ansonsten hatten wir auch viel Freizeit zu Hause. Zeit für Radtouren zur Lahnquelle, Fußballspielen auf dem Platz, gemütliches Lesen auf der Terrasse mit einem kühlen Getränk… Im Sommer sind wir viel mehr draußen und unterwegs. Das macht mich auch lebensfroher. Und am erfülltesten erlebe ich die Zeit, wenn man das Ganze noch mit anderen Menschen erlebt.

Jedes Jahr, wenn der Sommer sich dem Ende neigt, trauere ich ihm hinterher. Doch alles hat seine Zeit. Hast du etwas, worauf du dich in den ‚gemütlicheren‘ Monaten des Jahres freust?

Ich freue mich in den kälteren Monaten wieder auf das Bibellesen im warmen Wohnzimmer. In der Sommerzeit hat mich das Bibellesen gedanklich viel beschäftigt, jedoch habe ich nicht so oft die Zeit dafür gefunden.

Das Bibellesen ist mir durch meine Glaubenspraxis in der FeG und auch mein Theologiestudium mitgegeben und wichtig geworden. Doch ich wünsche mir, dass das nicht mein Antrieb für das Bibellesen ist. Ich möchte nicht Bibellesen, um es als vorgegebenes To-Do zu erledigen, weil man es halt so macht.

Ebenfalls möchte ich die Bibel beim Lesen nicht mit einem Gesetzesbuch verwechseln. Darin kann ich lesen, um Regeln für mein Leben zu entdecken. Die Regeln sind manchmal kompliziert und müssen mir von einem Juristen erklärt werden. Manche Regeln sind hart, man muss sich daranhalten, obwohl sie einem vielleicht nicht gefallen. Mit den Regeln kann ich bei meinem Nachbarn klingeln und mich beschweren, wenn er sich nicht daranhält. Und beim Stammtisch kann ich mit meinem Wissen prahlen und die auslachen, die weniger Wissen haben.

Ich möchte die Bibel richtig lesen ohne Richtigkeit. Ziel des Bibellesens ist nicht, dass ich dadurch alles besser weiß. Ja, es geht um Erkenntnis. Aber im Glauben geschieht Erkenntnis immer in der Beziehung. Die Bibel ist kein Regelwerk voller Richtigkeiten. In der Bibel entdecken wir Gottes Herz für uns Menschen – es schlägt voller Liebe. Ich möchte die Bibel als ein Beziehungsbuch lesen – ein Buch, in dem ich auf Gott hören kann und seine Liebe zu den Menschen entdecke.

Immer wenn ich auf diese Art die Bibel lese, dann verändert sich auch etwas in mir. Ich bekomme etwas von Gottes Blick für mein Leben, für meine Mitmenschen und die Welt um mich herum. Nur so entwickelt sich das Bibellesen für mich zu etwas Erfüllendem und rüstet mich für meinen Alltag aus. So erreicht mich etwas von Gottes Wort und seinem Geist für mein Leben und es wachsen Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Rücksichtnahme und Selbstbeherrschung in meinem Leben (vgl. Gal 5,22+23).

So bin ich auch voller Freude, dass nicht einfach nur die beste Zeit des Jahres umgeht. Sondern es ist eine Zeit, um Gott und den Menschen zu begegnen und auch mit den Menschen im warmen zu Hause näher zusammenzurücken.

Benjamin Bögel, Jugendpastor FeG Eibelshausen


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